Spendenaufruf: „Medikamente für verletzte Soldaten an der ukrainischen Front“

Die Halterner Zeitung hat uns erlaubt, den folgenden Artikel vom 12.4.2025 wiederzugeben (den Artikel mit Fotos sehen Sie in größerem Format, wenn Sie auf die folgende Abbildung klicken; den vollständigen Beitragstext können Sie unter der Abbildung weiterlesen):

„Medikamente für verletzte Soldaten an der ukrainischen Front

Halterner Vereine bitten um Hilfe, um verletzte Soldaten in der Ukraine versorgen zu können. Frauen berichten über die Situation ihrer Partner an der Front.
Ein Bündnis von Halterner Vereinen wendet sich mit einer besonderen Aktion an Institutionen wie Krankenhäuser und Altenheime sowie an Privatpersonen. Um verletzte Soldaten an der Front in der Ukraine mit Medikamenten und Verbandszeug versorgen zu können, wird um Spenden gebeten. 

 

Im Begegnungshaus des Vereins Vitus wurde das Projekt jetzt vorgestellt. Auch der Asylkreis, die Brasilien-Cooperative, die katholische Kirchengemeinde, Amnesty International Haltern und das Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt sind mit im Boot. „Die humanitäre Unterstützung aus Deutschland bleibt für die Ukraine lebenswichtig“, sagt Anastasiia Mykhailova. Die Ukrainerin, die seit gut zweieinhalb Jahren mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in Haltern lebt, spricht mit leiser Stimme. Ihr Freund kämpft an der Front in der südlichen Region ihrer Heimat nahe Saporischschja.

Jede Packung hilft

„Viele Verletzungen müssen unter schwierigsten Bedingungen schnell versorgt werden“, erklärt die 26-Jährige. Schmerzmittel, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und Wundpflegeprodukte seien buchstäblich lebensrettend. „Mein Freund berichtet, dass Soldaten an der Grenze sterben, weil sie nicht evakuiert werden können und es vor Ort genau an diesen Dingen mangelt.“

Das Aktionsbündnis wendet sich mit seiner Bitte an Institutionen, die mit Medikamenten und Verbandsmaterial zu tun haben, aber auch an Privatpersonen. Jede Spende zählt. „Jede Packung Medikamente, jede Salbe oder Flasche Desinfektionsmittel ist ein wertvoller Beitrag zur Rettung von Menschenleben“, betont Anastasiia Mykhailova.

Anna Kikosh lebt seit knapp drei Jahren mit ihren beiden Söhnen in Haltern. Ihr Ehemann kämpft ebenfalls in der Ukraine, irgendwo in der Donezk-Region. „Es ist eine sehr schwierige Situation an der Front“, sagt die 45-Jährige. „Medikamente sind dort sehr wichtig.“

Benötigt werden vor allem Verbandszeug und Pflaster, Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen, etc.), Hautcremes für Verletzungen und Verbrennungen, Desinfektionsmittel, Mundspülungen (Meridol, u. a.) und Hämostatika (blutstillende Mittel).

„Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um angebrochene Packungen oder Medikamente kurz vor dem Ablaufdatum handelt“, erklärt Hermann Döbber (Vitus, Asylkreis). Die Medikamente sollten möglichst in den Originalpackungen und möglichst mit Beipackzettel abgegeben werden.

Die ersten Kartons sind bereits gestapelt, berichtet Döbber. So habe ein Apotheker, der anonym bleiben will, von dem Erlös eines ukrainischen Essens im Vitus in Höhe von 500 Euro zwei große Kisten mit Wundmitteln und Sterilspray, neuen Medikamenten, Verbandszeug und Pflastern mit viel größerem Wert besorgt.

Hospiz spendete

Ein Hospiz in der Nähe hat Vitus unter anderem chirurgisches Besteck, Insulin und viele angebrochene Arzneimittel zukommen lassen. Dies werde den Ärzten vor Ort überlassen, hieß es. Hermann Döbber hofft, dass auch Krankenhäuser oder Altenheime Arznei und ähnliches spenden können.

Die aktuelle Aktion wird zusammen mit der Emmaus-Gemeinschaft in Köln, mit der die Halterner Brasilien-Cooperative enge Kontakte pflegt, organisiert. Diese führt den Transport in die Ukraine durch, den Weitertransport an die Front übernimmt die dortige Emmaus-Gruppe in Lwiw.

Bis zum 25. April (Freitag) können die Spenden zu den Öffnungszeiten am Vitus-Begegnungshaus abgegeben werden.

Diese sind dienstags von 15 bis 17 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr und freitags von 11 bis 13 Uhr. Auch Geldspenden auf das Vitus-Konto sind möglich.“

  • Geldspenden können auf das Konto des Vitus-Vereins (Schatzmeister) überwiesen werden: Sparkasse West-münsterland, Theodor Haggeney, IBAN: DE33 4015 4530 0001 0059 33, Stichwort: Ukraine-Hilfe
  • Die Emmaus-Gemeinschaften in Köln und Lwiw gehören zu einem weltweiten Netzwerk von insgesamt über 400 Vereinen,  die sich für bedürftige Menschen engagieren.