Aktion des Vitus: 1,5 Tonnen „Orangen ohne Sklaverei und ohne Gift“
Der Verein Vitus (Verein zur Integration, Teilhabe und Solidarität) hat eine Aktion organisiert, bei der 1,5 Tonnen Bio-Apfelsinen aus Kalabrien verkauft wurden. Apfelsinen nicht nur biologisch angebaut, sondern auch mit guten Löhnen für die Arbeiter:innen. (Die Aktion ist Teil der Kampagne „Süß statt bitter“ des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantworung der Evangelischen Kirche von Westfalen.)
Die Halterner Kirchengemeinden unterstützten die Aktion. 20 Kisten spendete Vitus an die Halterner Tafel, 10 Kisten an geflüchtete Menschen. Die Aktion soll wiederholt werden (siehe dazu auch den Artikel in der Halterner Zeitung v. 3.12.2022).
Hintergrund
Wer „normale“ Apfelsinen aus Italien kauft, muss damit rechnen, dass diese alles andere als „bio“ und in aller Regel mit Ausbeutung von Migrant:innen verbunden sind. In Kalabrien kontrolliert die Mafia das Orangengeschäft, von der Produktion über den Einsatz von Migranten in sklavenartigen Arbeitsverhältnissen bis hin zum Verkauf. „Das System hat in Italien längst einen eigenen Namen: Agromafia“, schreibt „Die Welt“ (Das dreckige Geschäft mit Mafia-Orangen, 03.04.2018). Deutsche Handelsketten sind wohl auch beteiligt (siehe dazu auch den Beitrag in „Die Welt“).
In Rosarno, einer Kleinstadt in Kalabrien, helfen von November bis April rund 2.500 Wanderarbeiter, überwiegend afrikanische Geflüchtete, bei der Orangenernte. Der Lohn liegt bei 25 Euro pro Tag, die Arbeiter leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zelten.
Mehr Informationen
- Auf der Homepage www.eine-welt-gruppen.de/orangen-aktion gibt es sehr gute weiterführende Informationen, siehe auch die Kurzinformation.
- Bericht in der Halterner Zeitung vom 3.12.2022: „Halterner kaufen 1,5 Tonnen Apfelsinen zu fairem Preis“
- https://solrosa.org
- https://www.sosrosarno.org/agricoltura-sostenibile/item/56-la-cooperativa-che-aderisce-al-progetto.html