20.2.2024 Vortrag: „Dem unsichtbaren Wohnraum auf der Spur“
Vortrag und Diskussion zu einer Wende in der Bau- und Wohnungspolitik mit Dr. Daniel Fuhrhop am 20.02.2024, 18:00 Uhr, im Könzgenhaus
(Eintritt frei; Anmeldung per Email bis zum 13.2.: fraktion@gruene-haltern.de)
„Einladungskarte“ zum Download
„Dem unsichtbaren Wohnraum auf der Spur“
„Haltern. Der Ortsverband Haltern und der Kreisverband Recklinghausen von B‘ 90/Die Grünen haben, unterstützt vom Institut für Wissenschaft, politische Bildung und gesellschaftliche Praxis und von der Heimvolkshochschule Gottfried Könzgen, den Wirtschaftswissenschaftler und Bestsellerautor Dr. Daniel Fuhrhop eingeladen, der sich selbst Wohnwendeökonom nennt. Fuhrhop hat schon 2015 in seinem Buch mit dem provokanten Titel „Verbietet das Bauen“ die These aufgestellt, dass Wohnraummangel, demografischer Wandel und Klimaveränderungen nicht einfach mit mehr Neubau gelöst werden können.
Laut einer aktuellen Studie von DBG und Mieterbund sind die Mieten im vergangenen Jahr wieder gestiegen – bei neuen Mietverträgen für bestehende Wohnungen um durchschnittlich vier Prozent. Es fehlen bundesweit 700.000 bezahlbare Mietwohnungen. Besonders akut sei die Situation beim geförderten Wohnungsbau. In den nächsten 15 Jahren werden in Deutschland über 4 Millionen mehr Menschen über 60 Jahre alt sein, die oft Hilfe und Unterstützung benötigen, teilweise einsam sind und häufig allein auf großer Wohnfläche leben. Wie können wir hierauf reagieren? Und wie lässt sich das Klimaziel im Bereich Gebäude von minus 5 Mio. Tonnen CO2 damit vereinbaren, dass durch das Neubauziel von jährlich 300.000 Wohnungen viele Millionen von Tonnen CO2 mehr verursacht werden? Wie soll aufgefangen werden, dass der Neubau im Moment stagniert? Die Preise sind explodiert, es mangelt an Fachkräften, an Bauland, manchmal sogar an Baustoffen.
Fuhrhop zeigt Alternativen auf: Mit geeigneten Instrumenten und eigenem Engagement könnten jährlich bundesweit etwa 160.000 Wohnungen im Bestand durch Aufstockungen, Umbau, Ausbau, Umnutzung oder Aktivierung des Leerstands geschaffen werden. 140.000 Wohnungen könnten, wenn Neubau möglichst vermieden werden soll, durch den von Fuhrhop vorgestellten, sogenannten „unsichtbaren“ Wohnraum geschaffen werden. Dabei handelt es sich um ungenutzte Wohnflächen in größeren Wohnungen oder Häusern, die durch soziale Maßnahmen mobilisiert werden könnten, wie z.B. Untermiete, Umzug, Umbau, Vermieten, Wohnen gemeinschaftlich gestalten. Dabei sieht Fuhrhop kein Problem darin, dass Menschen sich dafür entscheiden, allein in einem großen Haus leben. Wenn sie dies aber gern ändern möchten, wäre es doch eine gesellschaftliche und politische Aufgabe, zu helfen und zu beraten, wie es z.B. die Stadt Karlsruhe mit dem Modell der Sozialen Wohnraumvermittlung erfolgreich praktiziert. Auch der Traum vom Eigenheim kann realisiert werde, aber es muss ja kein neues sein. Es gibt bereits 15 Millionen Einfamilienhäuser in Deutschland. Beim vergangenen Wohnungsgipfel wurde beschlossen, dass bundesweit das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ eingeführt werden soll. Fuhrhop befürwortet das Förderprogramm für Menschen, die ein altes Haus kaufen und dort selbst einziehen.
Auch im teuren Haltern wird Neubau allein nicht reichen, um den dringend benötigten Wohnraum klimakonform zu schaffen. Im Vortrag und der sich anschließenden Diskussion soll beleuchtet werden, wie auch in Haltern bezahlbares Wohnen klima- und flächenschonend im Bestand ermöglicht werden kann.“
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten bis zum 13.2.: fraktion@gruene-haltern.de
(Quelle: Pressemitteilung Bündnis90/Die Grünen Haltern am See, 11.01.2024)
Mehr Informationen: https://www.daniel-fuhrhop.de
Wir (das Forum) halten Sie zu diesem Thema hier auf dieser Webseite auf dem Laufenden. Siehe dazu auch https://forumdrv.de/wohnen.
