Aufruf zu Aktionen zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges
Der Aufruf wird von einem breiten Bündnis von diversen Organisationen: getragen. Weitere Informationen auf der Webseite: https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/
Aufruf zu Aktionen zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges
Der Aufruf wird von einem breiten Bündnis von diversen Organisationen: getragen. Weitere Informationen auf der Webseite: https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/
In der Messe der St.-Sixtus-Kirche in Haltern werden am 4. 3. (17 Uhr) und 5.3. (10 Uhr) Mitglieder der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) aus Recklinghausen und Dorsten die Arbeit von Amnesty vorstellen. Die Messe wird von Pfarrer Michael Ostholthoff geleitet.
Mit dabei sein werden auch die Menschen, die demnächst in Haltern eine Ortsgruppe von Amnesty gründen wollen. Weitere Interessierte sind herzlich eingeladen.
Im Vitus-Haus trafen sich am 27.1.2023 16 Menschen, die an der Gründung einer Ortsgruppe von Amnesty International (AI) interessiert sind. Dorothea Lüke, Christa Bijmholt und Dörthe Rengeling-Eschweiler stellten die Arbeit von AI in den Gruppen Recklinghausen und Dorsten vor.
Insgesamt war das Interesse an der Gründung einer Ortsgruppe in Haltern groß. Ein Organisationsteam, das weitere Treffen zur Gruppengründung vorbereitet, hat sich bereits gegründet.
Das nächste Treffen zur Vorbereitung findet statt im Vitus-Haus, Donnerstag, den 23.2., 19 Uhr.
Interessierte sind herzlich willkommen!
Vortragsabend mit Ulrike Herrmann
Über 200 Interessierte konnten die Kooperationspartner vom Halterner Forum, der KAB und des DGB als Veranstalter im KönzgenHaus begrüßen zum Vortrag der prominenten Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann. Mit ihrer Aussage „Klimaschutz gelingt nur, wenn wir uns vom Wachstumsdenken durch grünes Schrumpfen verabschieden“ sorgte sie für lebhafte Diskussionen.
Damit widersprach die taz-Wirtschaftsredakteurin dem Bundeskanzler, der in einem taz-Interview das Gegenteil behauptete: „Wir werden die Klimaziele nicht mit Verzicht erreichen“. Damit tue Deutschland so, als könne es drei Planeten verbrauchen, hielt Ulrike Herrmann dem entgegen: “Wenn wir überleben wollen, müssen Produktion und Konsum schrumpfen. Grünes Wachstum ist illusorisch“. Und Klimaschutz könne nur gelingen, „wenn die Reichen nicht geschont werden, die pro Kopf 20-mal so viel CO² verbrauchen wie die Armen.“ Doch die Energiewende mit klimaneutral hergestelltem Strom durch Windkraft und Solar stehe erst ganz am Anfang und die Elektroautos lösen nicht das Problem, belegte sie anhand von Zahlen, Daten und Fakten.
Halbierung der Wirtschaftsleistung als Ziel
Mit ihrem Buchtitel „Das Ende des Kapitalismus“ wolle sie nicht als Gegnerin des Kapitalismus missverstanden werden, der uns Wohlstand und hohe Lebenserwartungen ermöglichte, betonte die Autorin. Aber eine endliche Welt könne nicht immer weiter wachsen, sondern erfordere eine Kreislaufwirtschaft. Mit einer notwendigen Halbierung der Wirtschaftsleistung und damit auch des Einkommens würde Deutschland lediglich auf den Stand von 1978 zurückfallen „in einen immer noch auskömmlichen Reichtum“, beruhigte Ulrike Herrmann die Zuhörenden.
Dies erfordere keine „Ökodiktatur“, sondern „eine demokratisch gesteuerte staatliche Rationierung, wie es derzeit schon in vielen Regionen wegen der Trinkwasserknappheit praktiziert werde und wie es in England bei Kriegsende und danach problemlos praktiziert wurde“. Fortfallende Arbeitsplätze würden bei der Transformation durch neue Arbeitsplätze kompensiert in der alternativen Energiewirtschaft, im Ökolandbau, beim Aufforsten der Wälder, beim Umwelt- und Klimaschutz usw.
Kontroverse Debatte
An der sich anschließenden lebhaften Diskussion und Fragerunde unter der Moderation von Prof. Werner Nienhüser beteiligten sich zahlreiche Anwesende und online-Teilnehmer aus dem Chat. Ulrike Hermann hatte sichtlich Spaß an der kontroversen Debatte und bereits eingangs betont: „ich habe viele Terminanfragen abgesagt, aber nach Haltern komme ich immer wieder gerne.“ Deshalb nahm sie sich auch Zeit für das Signieren ihrer Bücher mit einer langen Schlange am Büchertisch. Die Anwesenden standen noch lange bei anregenden Gesprächen zusammen.
Weitere Informationen
“Klima-Expertenrat warnt: Ziele so nicht zu erreichen” (Bundestag 25.1.2023, Zusammenfassung des Gutachtens). Langfassung des Gutachtens Deutscher Bundestag 2022: “Unterrichtung durch den Expertenrat für Klimafragen. Gutachten zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen, Trends der Jahresemissionsmengen und zur Wirksamkeit von Maßnahmen” (Zweijahresgutachten 2022). Drucksache 20/4430.
Der BUND Baden-Württemberg sagt, “was jede*r Einzelne tun kann:
Fotos: privat; Text: Wilhelm Neurohr / Werner Nienhüser
Marler Resolution
Wir – die „Marler Flüchtlingsinitiative“ und der „Asylkreis Haltern am See“ zusammen mit Politiker*innen der Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalebene – fordern die sofortige Abschaffung des bisherigen ZUE-Systems als „Langzeitunterbringung“ in NRW während des Asylverfahrens. Die gesamte Verweildauer in solchen Einrichtungen muss auf 3 Monate
beschränkt werden.
Begründung: Die mit der ZUE verbundenen Ziele wie z.B. eine Beschleunigung des Asylverfahrens und eine Verbesserung der Aufenthaltsbedingungen werden laut Evaluation des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nicht erreicht.
Das ZUE-System führt zur Isolation, zur Ausgrenzung und zu einer deutlichen Einschränkung der Grund- und Menschenrechte der geflüchteten Menschen.
(aus: www.proasyl.de, vom 29.7.2021, Titel: AnkER-Zentren: Drei Jahre Isolation und Ausgrenzung von Asylsuchenden)
Unsere Forderungen im Einzelnen:
Für eine Übergangszeit, spätestens bis Ende August 2023, fordern wir zeitnah, folgende humanitären Verbesserungen für die bis dahin verbliebenen ZUEn:
Mit der Marler Resolution laden wir alle Flüchtlingsinitiativen und alle Parteien, aber auch andere Gruppen und Einzelpersonen in NRW ein, sich dieser Resolution mit ihrer Unterschrift anzuschließen. Als Bündnis „Marler Resolution“ werden wir die Resolution mit den Unterschriften an die Landesregierung NRW übergeben.
Wir fordern hiermit alle engagierten Bürger:innen, alle gesellschaftlichen Gruppierungen und Initiativen, alle Parteien und Verbände, alle religiösen Gemeinschaften auf, diese Resolution mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Eine PDF-Version dieser Resolution mit einer Liste zur Sammlung von Unterschriften in Ihrer Gruppe, Nachbarschaften, in Ihrer Partei, bei Ihren Freund:innen etc. kann man hier herunterladen: https://www.t1p.de/MarlerResolution
Siehe zu weiteren Informationen auch die Beiträge auf dieser Webseite.
Haltern, den 11.1.2023. Amnesty International setzt sich in 150 Ländern der Welt aktiv für Menschenrechte ein. In Haltern ist die Gründung einer Ortsgruppe geplant. Das Initiativtreffen findet am 26.1.2023 um 19 Uhr im Vitus-Haus statt.
In den 1970er Jahren gab es in Haltern eine Ortsgruppe von Amnesty International (AI). Das Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt organisiert nun ein Initiativtreffen im Vitus-Haus zur Wiedergründung einer Ortsgruppe. Die Initiative in Haltern gestartet haben Dorothea Lüke von AI Recklinghausen, Hermann Döbber, Vorstand des Vitus-Vereins, und Werner Nienhüser, Vertreter der Sprechergruppe des Forums für Demokratie, Respekt und Vielfalt. “Wir wollen in den Räumen des Vitus-Hauses Menschen zusammenbringen, die sich für Menschenrechte zu engagieren. Amnesty ist eine gute Plattform für dieses Engagement”, sagt Hermann Döbber. Das Engagement sei dringend nötig, ergänzt Werner Nienhüser: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebe in autoritären Regimen. Tagtäglich werden Menschenrechte verletzt. “Wer sich für Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit, für die Gleichheit vor dem Gesetz und andere grundlegende Rechte einsetzt, riskiert Gefängnis, Folter und Tod. Bereits die Kritik an der Regierung kann Gesundheit und Leben kosten. Das dürfen wir nicht einfach hinnehmen.” Gefährdet seien zum Beispiel Journalist:innen, Umweltaktivisten, Frauenrechtlerinnen und Gewerkschaftler.
Amnesty International kämpft seit mehr als 60 Jahren mit vielen Aktionen für die Menschenrechte. Die Organisation macht Menschenrechtsverletzungen öffentlich und setzt sich unter anderem mit Brief- bzw. Email-Aktionen für die Freilassung der Verfolgten ein. So gelingt es in vielen Fällen, Gefängnis und Folter zu verhindern und für faire Gerichtsprozesse zu sorgen. Amnesty International ist politisch und religiös unabhängig. Die Organisation finanziert sich allein über Spenden und Mitgliedsbeiträge. “Wir gehen fest davon aus, dass es uns gelingt, in Haltern wieder eine Ortsgruppe zu gründen. Schließlich haben wir hier so viele Menschen, die sich ehrenamtlich für andere einsetzen, wie in kaum einer anderen Stadt in unserer Region”, sagt Dorothea Lüke von Amnesty Recklinghausen. Zusagen zur Teilnahme an dem Initiativtreffen gibt es bereits. Mitglieder des Forums für Demokratie, Respekt und Vielfalt, des Leo-Clubs (die Jugendorganisation der Lions) und des Vitus-Vereins haben ihr Kommen zugesagt, auch früher bei Amnesty Aktive wollen dabei sein.
Das Treffen findet statt am 26.1.2023, 19 Uhr, in den Räumen des Vitus-Hauses, Lippstraße 7-9. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Mehr Informationen über Amnesty International: www.amnesty.de
Vortrag von Ulrike Herrmann: “Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden”
Die Menschheit ruiniert den gesamten Planeten, und besonders bedrohlich ist die Klimakrise. Politik und Wirtschaft hoffen daher auf „grünes Wachstum“. Doch das ist eine Illusion. Der Ökostrom aus Solarpaneelen und Windrädern wird nicht reichen, um permanentes Wachstum zu befeuern. Die Wirtschaft muss schrumpfen. Dies wäre jedoch das Ende des Kapitalismus, weil er nur stabil ist, solange es Wachstum gibt.
Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann beschreibt, wie die Zukunft aus ihrer Sicht aussieht – ohne Wachstum, ohne Gewinne, ohne Autos, ohne Flugzeuge, ohne Banken, ohne Versicherungen und fast ohne Fleisch.
Ulrike Herrmann ist Wirtschaftsredakteurin bei der „tageszeitung“ (taz). Sie ist ausgebildete Bankkauffrau und hat Geschichte und Philosophie an der FU Berlin studiert. Sie ist regelmäßiger Gast im Radio und im Fernsehen. Von ihr stammen mehrere Bestseller. Ihr neuestes Buch ist: „Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“ (KiWi 2022).
Moderation: Prof. Dr. Werner Nienhüser, Universität Duisburg-Essen / Institut für Arbeit und Qualifikation
Veranstalter:innen
Teilnehmer:innen-Beitrag: 10 € (Präsenz inkl. Imbiss / Digital)
Mitglieder der KAB und von DGB-Gewerkschaften zahlen nur 5 €.
Der Verein Vitus (Verein zur Integration, Teilhabe und Solidarität) hat eine Aktion organisiert, bei der 1,5 Tonnen Bio-Apfelsinen aus Kalabrien verkauft wurden. Apfelsinen nicht nur biologisch angebaut, sondern auch mit guten Löhnen für die Arbeiter:innen. (Die Aktion ist Teil der Kampagne “Süß statt bitter” des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantworung der Evangelischen Kirche von Westfalen.)
Die Halterner Kirchengemeinden unterstützten die Aktion. 20 Kisten spendete Vitus an die Halterner Tafel, 10 Kisten an geflüchtete Menschen. Die Aktion soll wiederholt werden (siehe dazu auch den Artikel in der Halterner Zeitung v. 3.12.2022).
Hintergrund
Wer “normale” Apfelsinen aus Italien kauft, muss damit rechnen, dass diese alles andere als “bio” und in aller Regel mit Ausbeutung von Migrant:innen verbunden sind. In Kalabrien kontrolliert die Mafia das Orangengeschäft, von der Produktion über den Einsatz von Migranten in sklavenartigen Arbeitsverhältnissen bis hin zum Verkauf. “Das System hat in Italien längst einen eigenen Namen: Agromafia”, schreibt “Die Welt” (Das dreckige Geschäft mit Mafia-Orangen, 03.04.2018). Deutsche Handelsketten sind wohl auch beteiligt (siehe dazu auch den Beitrag in “Die Welt”).
In Rosarno, einer Kleinstadt in Kalabrien, helfen von November bis April rund 2.500 Wanderarbeiter, überwiegend afrikanische Geflüchtete, bei der Orangenernte. Der Lohn liegt bei 25 Euro pro Tag, die Arbeiter leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zelten.
Mehr Informationen
Sonntag, den 4.12.2022, um 18 Uhr in St. Laurentius: Wilhelm Neurohr (Forum DRV und Fachmann für sozialen Wohnungsbau in Haltern am See)spricht in der Adventlichen Predigtreihe als Dialogprediger zum Thema Sozialer Wohnungsbau. – Außerdem beteiligen sich Menschen, die selbst Wohnung in Haltern suchen, in allen Gottesdiensten.
Wie geht bezahlbares Wohnen? Die Stadt Münster macht es vor, siehe auch hier: https://www.stadt-muenster.de/aktuelles/pm-details?1117304
Und in Haltern? Siehe hier den Artikel vom Wilhelm Neurohr.
Schritt zurück zur Autostadt? Siehe dazu den Artikel von Wilhelm Neurohr im Lokalkompass
Am 4. Adventswochenende wird Rebecca Srebny aus dem Fachdienst Integration und Migration sich an der Dialogpredigt in den Gottesdiensten von St. Sixtus und St. Laurentius sonntags beteiligen. Geflüchtete Menschen werden ebenfalls zu Wort kommen.
Über die Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht 1938 in Haltern am See (9.11.2022) hat Wolfgang Thiemann einen Radiobeitrag und auch einen Film gemacht. Danke für die informativen Beiträge und dafür, dass wir beides hier einstellen dürfen.