„Die falsche Lehre aus Stukenbrock“
“Eugen Drewermann, prominentes Mitglied der Friedensbewegung, hält die Gedenkrede:
„Man kann Frieden nur haben, wenn man abrüstet. So kommen wir aus dem Teufelskreis heraus oder wir ziehen ewig die falsche Lehre aus Stukenbrock.“ Das sagt Eugen Drewermann beim Antikriegstag des Arbeitskreises Blumen für Stukenbrock am Samstag auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof. Der 80-jährige ehemalige katholische Priester und Kirchenkritiker, er trat vor 15 Jahren aus der Kirche aus, ist prominentes Mitglied der Friedensbewegung und zum zweiten Mal Gastredner des Antikriegstages.” (Monika Schönfeld, Westfalen-Blatt v. Sonntag, 06.09.2020, abgefragt am 12.9.2020)
Mehr Informationen:
Stalag 326 (VI K) Senne Gedenkstätte in Schloß Holte-Stukenbrock (https://stalag326.de)
Referent: Ralf Becker, Projektkoordinator „Sicherheit neu denken“ der Evangelischen Landeskirche in Baden
Das Platzangebot ist auf Grund der geltenden Hygieneregelungen begrenzt. Ihre Anwesenheit muss dokumentiert werden. Bitte kommen Sie daher zeitig. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht unter gertzjohannes54@gmail.com.
Das Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt gedachte der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Das Forum fordert ein sofortiges Atomwaffenverbot.
Wer den Text erneut oder erstmalig hören will, findet ihn hier, von Hilde Domin selbst vorgetragen:
Im kommenden Jahr will das Forum erneut zum Atomwaffenlager nach Büchel in der Pfalz fahren, um dort für atomare Abrüstung zu demonstrieren und für den sofortigen Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland.
Pressemitteilung des Halterner Forums für Demokratie, Respekt und Vielfalt
Quelle des Fotos: https://www.friedenskooperative.de/hiroshimatag2020
Halterner Forum erinnert mit Großplakat an die Atombombenabwürfe vor 75 Jahren
HALTERN. Mit einem Großplakat unter dem Motto „Hiroshima und Nagasaki mahnen – für das UN-Atomwaffenverbot“ will das Halterner Forum (www.forumdrv.de) vom 7. bis 17. August das Thema im Halterner Straßenbild ins Bewusstsein bringen. Bereits im vorigen Monat hatte Bürgermeister Bodo Klimpel die Flagge des weltweiten Bündnisses für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen vor dem Rathaus gehisst und für den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag plädiert.
Am 6. August 1945 explodierte in Hiroshima die erste Atombombe über bewohntem Gebiet, drei Tage später, am 9. August, traf es Nagasaki. Was vor 75 Jahren zum Ende des 2. Weltkrieges im Pazifik geschah, um Japan zur Kapitulation zu zwingen, war verheerend: Insgesamt 100.000 Menschen, überwiegend Zivilisten, wurden durch die Atombomben getötet, mindestens weitere 130.000 starben an den Folgeschäden.
„Dass derzeit über atomare Teilhabe Deutschlands statt über Abrüstung diskutiert wird und über die Transportfähigkeit der Atomraketen in Büchel durch die Bundeswehr, ist beunruhigend“, meinen die Forumsmitglieder. Die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen sei generell völkerrechtswidrig, wie der Internationale Gerichtshof in seinem Gutachten vom 8.Juli 1996 festgestellt habe. Mit ihrem stillen Gedenken am Sonntagabend vor der Plakatwand an der Weseler Straße/Ecke Starkmannstraße und einigen Textbeiträgen soll deshalb auch die Halterner Bevölkerung angehalten werden, sich den Friedensinitiativen zu öffnen.
Am 6. August 1945 warfen die USA eine Atombombe auf Hiroshima ab, wenige Tage später, am 9. August, eine weitere auf Nagasaki. Beide Städte wurden in Schutt und Asche gelegt. Bis Dezember 1945 starben 120 Tsd. der 330 Tsd. Einwohner Hiroshimas, in Nagasaki wurden 80 Tsd. von 250 Tsd. getötet (Children of the Atomic Bomb 2019). Ein großer Teil der Überlebenden erkrankte in den folgenden Jahrzehnten an Krebs, Mütter erlitten Todgeburten oder brachten Kinder mit massiven Behinderungen zur Welt. Bis heute sterben Menschen an den Folgen der radioaktiven Strahlung oder leiden an Behinderungen (siehe dazu den Bericht der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs).
“Wir, Christinnen und Christen aus mehreren Ev. Landeskirchen und der katholischen Friedensbewegung pax christi, laden gemeinsam mit Ohne Rüstung Leben auch in diesem Jahr nach Büchel in der Eifel ein. Dort lagern US-Atombomben, die im Kriegsfall von deutschen Flugzeugen zu ihren Zielen geflogen werden. Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen und die Drohung damit abzulehnen.Wir fühlen uns dabei einig mit der katholischen und der evangelischen Kirche. So hat die Kommission Justitia et Pax der Deutschen Bischofskonferenz im Sommer 2019 erklärt, dass das Konzept der atomaren Abschreckung ethisch nicht länger verantwortet werden kann. Die im November 2019 von der EKD-Synode verabschiedete Kundgebung betont, politisches Ziel bleibe eine Welt ohne Atomwaffen und der Atomwaffenverbotsvertrag sei überfällig.
Wir laden alle Menschen ein, die für den Abzug der Atombomben und für das UN-Atomwaffenverbot sind, vor dem Fliegerhorst Büchel (Kreisverkehr an der L52, 56828 Alflen) öffentlich und gewaltfrei dafür einzutreten und den Umstieg auf eine friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik zu fordern.”
Veranstalter: Die Projektgruppe Kirchlicher Aktionstag Büchel
Baden: Arbeitsstelle Frieden und Forum Friedensethik (FFE), Bayern: Initiativkreis Frieden (IKF), Hessen-Nassau und Kurhessen-Waldeck: Zentrum Ökumene, Pfalz: Arbeitsstelle für Frieden und Umwelt, Rheinland: AG Frieden EKiR, AK Friedensarbeit Stärken, Friedensinitiative Hunsrück, Württemberg: Friedenspfarramt, Ev. Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK), pax christi Deutsche Sektion e.V.
„Westfalen in den `wilden Jahren´ 1919/20“ . Vortrag von Prof. Dr. Rainer Pöppinghege.
Wann: Donnerstag, 2. April, 19 Uhr
Wo: Saal des Alten Rathauses, Haltern am See
Grabplatte des “Spartakistengrabes” in Haltern (Foto: WN)
Haltern vor 100 Jahren: Entlang der Ruhr und Lippe starben bei Kämpfen zwischen der „Roten Ruhrarmee“ und Reichswehrtruppen bzw. Freikorps viele, auch unbeteiligte Menschen. Ein Ehrenmal in Bossendorf (Foto hier) erinnert daran, dass in den ersten Tagen des April 1920 14 Arbeiter der Baustelle Wesel-Datteln-Kanal und der Kolonialwarenhändler Josef Meis von Reichswehr- bzw. Freikorps-Soldaten hingerichtet wurden. 34 Kämpfer der „Roten Ruhrarmee“ sind in einem Massengrab in der Haard beerdigt.
Prof. Dr. Rainer Pöppinghege, Historiker an der Universität Paderborn, stellt in seinem Vortrag dar, wie schwierig es war, die Demokratie gegen ihre Gegner zu verteidigen. Dabei wird er einen Schwerpunkt auf Haltern und Umgebung legen.
“Die blutigen Ereignisse im zeitlichen Umfeld des Kapp-Lüttwitz-Putsches im März 1920 bilden den Anlass für eine Betrachtung dieser `wilden Anfangsjahre´ der Republik. Vor 100 Jahren schlossen sich im östlichen und kurz darauf auch im rechtsrheinischen Ruhrgebiet die Gegner der antirepublikanischen Putschisten um den Verwaltungsbeamten Wolfgang Kapp und den Oberbefehlshaber der vorläufigen Reichswehr, Walther Freiherr von Lüttwitz, zusammen. In Westfalen formierte sich die „Rote Ruhrarmee“, um den Putsch zu bekämpfen und die Novemberrevolution von 1918 doch noch zu einer sozialistischen Revolution zu machen. Bewaffnete Kräfte von links und rechts trafen aufeinander. Es folgten blutige Wochen mit einer ideologisch aufgeladenen, äußerst brutalen Kampfweise. Dabei wurde Westfalen zum zentralen Schauplatz, auf dem sich das Schicksal der jungen Republik entschied.”
Die “Tower Barracks” in Dülmen sind ein Army Depot
Die US-Armee spricht von einem APS (Army Prepositoned Set). In Dülmen lagert Ausrüstung für eine schwere gepanzerte US- Brigade mit 4.000 Soldaten mit 12.000 Ausrüstungsgegenständen. Unter anderem sind dort 250 schwere Kettenfahrzeuge gelagert. Geleitet wird das Depot von 12 US-Soldaten. Hinzu kommt ziviles Personal (planmäßig rund 170 zivile Arbeitsstellen, z.B. für Mechaniker, Elektriker, Lageristen und Staplerfahrer.(Ich stütze mich bei diesen Informationen vor allem auf einen Vortrag von Dr. Michael Stiels-Glenn, Friedensfreunde Dülmen, den er in unserem Forum am 16.2.20 gehalten hat.)
Dülmen Drehscheibe für Militär-Großübung „Defender 2020”
Das Lager in “Dülmen wird Drehscheibe für Militär-Großübung „Defender 2020”“, so Markus Michalak in den “Westfälischen Nachrichten” (vom 09.10.2019). An dem Manöver sind insgesamt 37.000 Soldaten beteiligt. Die Vertreter der US-Armee in Dülmen sagen laut den Westfälischen Nachrichten: „Wir sind Teil der Großübung Defender 2020, mit welcher wir mit unseren Alliierten herausfinden wollen, in welcher Zeit wir große Mengen an Ausrüstung und Personal aus den USA im Falle einer Krise an die zentralen Brennpunkte in Europa bewegen können“.
Das bedeutet: Im Frühjahr und im Spätsommer 2020 wird es große Transportbewegungen über Schiene und Straße geben. Von Deutschland und damit auch von Dülmen aus werden Soldaten und Material aus den USA nach Polen, Litauen, Lettland und Estland transportiert, z.B. Kettenfahrzeuge, Artillerie und medizinische Ausrüstung. Rund 130 aus den USA eingeflogene Soldaten unterstützen die Übung in Dülmen.
Schäden an der Infrastruktur, z.B. Beschädigungen von Straßen und Brücken, sowie Verkehrsbehinderungen sind laut den Aussagen der US-Armee nicht auszuschließen. (Mehr zu Defender 2020 hier).
Wie kann man Kritik kundtun….
Die Friedensfreunde Dülmen halten jeden Freitag von 15.30 – 17.00 Uhr eine Mahnwache vor den Tower Barracks Dülmen ab (Tuzostraße am Zubringer zur A 43 Abfahrt Dülmen-Nord).
Wettbewerb für junge Autor*innen”Frieden verbindet über Grenzen”
“Erstmals wird im Frühjahr 2020 ein internationaler Schreibwettbewerb von Friedensgruppen aus Enschede und Dülmen besonders für junge Autor*innen ausgelobt.
Das Thema des Wettbewerbs lautet:
“Vrede verbindt over grenzen
Frieden verbindet über Grenzen
La paix transcende les frontières””
Wer kann teilnehmen: Jede/r, der jünger ist als 25 Jahre
Was kann man einreichen: Eine Geschichte oder ein Gedicht mit maximal 700 Wörtern, es werden Beiträge in allen Sprachen angenommen.
Bis wannwohin senden: Senden Sie Ihren Beitrag bis zum 24. Februar 2020 an:
info@enschedevoorvrede.nl (Stichwort STORY CONTEST)
an die Zentralbibliothek, Pijpenstraat 15, 7511 GM Enschede, t.a.v. Catharina Broekman,
Trump – Wir wollen nur eine Rakete: Carola Rackete
Der Aktionstag gegen die Stationierung von Atomwaffen in Büchel findet in diesem Jahr schon am 6. Juni statt.
In Kooperation mit Pax Christi, der Friedensinitiative Münster, Dülmen und Nottuln, der Gastkirche Recklinghausen wollen wir vom ForumDRV nach Büchel fahren. Schon mal in den Kalender eintragen.
“Ein kompletter Umstieg von der militärischen zu ziviler Sicherheitspolitik ist möglich – das zeigt ein entsprechendes Szenario der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Das Szenario lädt dazu ein, eine Zukunft zu denken, in der wir pro Jahr 80 Mrd. Euro in die zivile Krisenprävention anstatt in die Bundeswehr investieren. Grundlage sind bereits erprobte und realisierte Instrumente ziviler Prävention, gerechtes Wirtschaften, die Förderung nachhaltiger Entwicklung im Nahen
Osten und Afrika sowie eine Wirtschafts- und Sicherheitspartnerschaft mit Russland bzw. der Eurasischen Wirtschaftsunion.
So könnte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zur polizeilichen Sicherheitsorganisation für Europa ausgebaut und die Bundeswehr komplett zum Technischen Hilfswerk transformiert werden.
Das Szenario zeigt auf, wie wir erprobte Instrumente gewaltfreier Krisenprävention konsequent weiterentwickeln und uns der Möglichkeit einer aktiven gewaltfreien Sicherheitspolitik öffnen können. Und es beschreibt, wie durch eine gemeinsame Kampagne der Zivilgesellschaft und der Kirchen entsprechende Bundestagsbeschlüsse im Jahr 2025 und 2035 vorbereitet werden könnten.
Wir freuen uns auf einen spannenden Vortrag und eine konstruktive Diskussion mit Ihnen und unserem Referenten!
Eine gemeinsame Veranstaltung von pax christi, Eine Welt Forum, DFG-VK und Friedensinitiative Nottuln.”